Wer das Klettern für sich entdeckt, wird mit der Zeit auch auf bestimmte Unterscheidungsmerkmale treffen. Prinzipiell ist es völlig gleich, unter welchen Voraussetzungen man eine Route erklimmt. Wenn man jedoch die Leistungen unterschiedlicher Akteure untereinander vergleicht, ist das Unterscheiden der unterschiedlichen Begehungsstile durchaus wichtig, denn diese sagen einiges über die Qualität der Leistung aus. Hierbei geht es nicht nur um das Erreichen des Ziels, sondern auch um die Kletterweise und die Seilsicherung mit der Gesamtwertung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Grundsätzlich gilt eine Route als geklettert, wenn dieses ohne Zuhilfenahme fremder Hilfsmittel und aus eigener Kraft geschieht.
On-Sight (auf Sicht)
Diese Begehungsart gehört zu den schwierigsten Kletterarten, da dem Akteur keinerlei zusätzliche Informationen zur Verfügung stehen. Bei dieser Kletterart handelt es sich um ein sturzfreies „Vorsteigen“ einer unbekannten Route im ersten Versuch, wobei „erster Versuch“ aussagt, dass der Sportler die Route noch nie zuvor selbst geklettert ist und dabei auch keinem anderen Kletterer zugesehen hat. Dieses könnte ihm ansonsten Vorteile gegenüber dem Vorgänger verschaffen. Jedoch darf er im Vorfeld die Route vom Boden aus sichten, um daraus die nötigen Informationen zu ziehen. Neben dem nötigen Gespür für die Bewegungsabläufe braucht der Athlet auch viel Ausdauer und Energie. Von daher ist das On-Sight-Klettern bei Wettkämpfen eine allgemeine Methode des Kräftemessens, welche nur einmal möglich ist.